In Enzelsdorf vas in der Gemeinde Gallizien und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Altenberg und dem Obir liegt das Gehöft Kavh der Familie Urank. Der Ortsname leitet sich vom slowenischen Vincelna vas ab und besagt, dass hier einst Wein angebaut wurde. Anstatt des Weines gedeiht mancherorts die Edelkastanie.
Die Familie Urank ist hier alteingesessen. Doch im April 1942 wurde sie vom NS-Regime nur wegen ihres slowenischen Vokstums nach Deutschland vertrieben und sollte fortan wie viele andere Kärntner slowenische Familien Sklavendienste für den deutschen Übermenschen verrichten. Im Sommer 1945 kehrte die Familie heim auf ihren ausgeplünderten Hof und begann mit dem Wiederaufbau. Eine Gedenkinschrift an der Außenwand des alten
Gemäuers erinnert an diese dunkelsten Zeiten der Familie.
„Ein Auflassen der
Landwirtschaft oder gar
Verkauf kommen nicht in
Frage. Hier sind wir zuhause.“
Auf dem Hof leben heute drei Generationen. Altbauer Jozej mit Gattin Uši, Sohn Danijel mit Frau Veronika, einer diplomierten Slawistin und die Söhne Jakob und Nikolaj. Der Hof ist ein Nebenerwerbsbetrieb, alle Erwachsenen gehen ihrem Beruf nach. Denn Waldbewirtschaftung und
Viehzucht allein sichern nicht mehr das Überleben als Bauer. Der Holzpreis ist im Keller, Stürme und die Käferplage verschärfen noch zusätzlich die Situation. Der maschinell gut ausgerüstete Hof arbeitet mit dem Maschinenring zusammen und bietet seine Dienste an.
Schon lange züchtet man beim Kavh Simmentaler Rinder und betreibt Mutterkuhhaltung. Für die Herde mit dem Stier gibt es einen Freilaufstall. Die Stierkälber werden etwa mit neun Monaten als Einsteller verkauft, die Kuhkälber werden für die Zucht behalten oder aber für den Eigengebrauch im Schlachthof der Interessensgemeinschaft der Zeller Bauern in Zell/Sele geschlachtet.
Über eins ist man sich beim Kavh einig: den Hof und die Landwirtschaft aufgeben: Niemals!